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Barrierefreiheit im Web: Pflicht, Chance und Zeichen von Qualität

Daniel Zimmerbauer
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26.5.2025

Mit digitaler Barrierefreiheit rückt ein Thema in den Fokus, das nicht nur rechtlich relevant ist, sondern auch einen entscheidenden Unterschied für Nutzerfreundlichkeit, Reichweite und Inklusion macht.

Als Digitalagentur möchten wir Ihnen zeigen, was Barrierefreiheit im Web bedeutet, warum sie Sie betrifft – und welche Vorteile sie Ihrem Unternehmen bringt.

Was ist digitale Barrierefreiheit?

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Websites, Apps und digitale Inhalte so gestaltet sind, dass sie von allen Menschen genutzt werden können – unabhängig von Einschränkungen wie Sehbehinderungen, Hörbeeinträchtigungen, motorischen oder kognitiven Beeinträchtigungen.

Barrierefreiheit ist also nicht nur ein Thema für Menschen mit Behinderung, sondern verbessert auch die Nutzererfahrung für ältere Menschen, temporär eingeschränkte Personen (z. B. bei einem gebrochenen Arm), Nutzer:innen mit langsamem Internet – oder schlicht für alle, die eine intuitive, klar strukturierte Website schätzen.

Gesetzliche Pflicht: Was verlangt das Barrierefreiheitsgesetz?

Das österreichische Barrierefreiheitsgesetz (BaFG) setzt die EU-Vorgaben des European Accessibility Act um. Ab 28. Juni 2025 müssen viele digitale Produkte und Dienstleistungen verpflichtend barrierefrei gestaltet sein – das betrifft u. a.:

  • Websites
    B2C-Websites müssen komplett barrierefrei gestaltet sein (mit Ausnahmen z. B. Kleinstunternehmen mit <10 Mitarbeiter:innen und <2 Mio. € Umsatz)
  • Online-Shops
  • Buchungs-Optionen
    Websites, über die man Termine/Zimmer etc. buchen kann, müssen barrierefrei gestaltet sein.
  • Apps

Sie wollen wissen, ob Ihre Website betroffen ist? Machen Sie den Test.

Gibt es eine Übergangsfrist?

Während alle neuen digitalen Angebote (veröffentlicht nach dem 28. Juni 2025) unmittelbar barrierefrei gestaltet sein müssen, gibt es für bestehende digitale Angebote (veröffentlicht vor dem 28. Juni 2025) eine Übergangsfrist. Diese beträgt insgesamt fünf Jahre, sodass Sie bis spätestens 28. Juni 2030 Zeit haben, um vorhandene Inhalte und Dienstleistungen an die neuen gesetzlichen Vorgaben anzupassen.

Warum Sie Barrierefreiheit jetzt angehen sollten

  1. Rechtliche Sicherheit
    Durch barrierefreie Gestaltung vermeiden Sie Abmahnungen, Klagen oder Sanktionen, wenn Sie unter das Gesetz fallen.
  2. Mehr Reichweite und bessere Auffindbarkeit
    Barrierefreie Websites sind oft auch besser für Suchmaschinen optimiert (Stichwort: semantisches HTML, klare Struktur) und erreichen mehr Menschen – z. B. ältere Nutzer:innen oder mobile Nutzer:innen mit eingeschränkter Konnektivität.
  3. Besseres Nutzererlebnis für alle
    Barrierefreiheit fördert klare, verständliche Inhalte, konsistente Navigation und leicht bedienbare Oberflächen – also genau das, was moderne User Experience verlangt.
  4. Stärkung Ihrer Marke
    Barrierefreiheit zeigt, dass Ihr Unternehmen Verantwortung übernimmt und Inklusion ernst nimmt. Das stärkt Vertrauen, Markenimage und Kundenbindung.

Worauf wird geachtet?

Die vier Grundprinzipien:

  • Wahrnehmbarkeit
    Alternativtexte für Bilder, Untertitel bei Videos, ausreichende Farbkontraste, Anpassung an unterschiedliche Bildschirmgrößen
  • Bedienbarkeit
    Bedienung nur mit der Tastatur; Bestellprozesse dürfen nicht automatisch nach gewisser Zeit abgebrochen werden
  • Verständlichkeit
    leicht verständliche Sprache, klare Struktur der Inhalte
  • Robustheit
    Bedienung mit Hilfsmitteln muss möglich sein (Screenreader, Vergrößerungssoftware)

Wir begleiten Sie bei jedem Schritt:

  1. Analyse: Wo steht Ihre Website aktuell?
  2. Design mit Barrierefreiheit im Fokus
  3. Barrierefreie Umsetzung nach WCAG 2.1 (Level AA)
  4. Testen mit verschiedenen Technologien
  5. Barrierefreiheitserklärung & rechtliche Dokumentation

Häufige Missverständnisse

  • „Barrierefreiheit sieht langweilig aus“ – Falsch: Gutes Design ist auch mit Barrierefreiheit möglich. Man braucht nur mehr Bewusstsein bei Farbe, Struktur und Interaktionen.
  • „Das betrifft uns nicht“ – Viele Anbieter digitaler Dienstleistungen sind betroffen. Machen Sie den Test.
  • „Das ist teuer“ – Nicht, wenn man Barrierefreiheit von Anfang an mitplant. Nachträgliches Nachrüsten ist aufwändiger.

Sprechen Sie mit uns!

Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihre digitalen Projekte zukunftssicher und barrierefrei zu gestalten – vom ersten Entwurf bis zum finalen Go-Live.

Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Beratung zu Ihrer bestehenden oder zukünftigen Website.